Essstörungen

Was der Ausgebrannte mit Arbeitseinsatz zu kontrollieren versucht, das wollen Essgestörte oft über die Reglementierung der Nahrungsaufnahme erreichen. In beiden Fällen geht es um etwas sehr Ähnliches: Gefühle müssen unbedingt in Schach gehalten werden – und zwar so lange, bis gar nichts mehr geht. Viele Essgestörte haben schon länger kein Bewusstsein mehr dafür, was die Ursache ihrer Qual ist. Sie haben auch keine Zeit, sich damit zu beschäftigen, denn die Essstörung nimmt sehr viel Kraft in Anspruch. Entspannung ist gar nicht mehr möglich. Am Ende erfolgt nicht selten ein physischer und psychischer Zusammenbruch. Die Art der Essstörung kann dabei unterschiedlich sein. Manche Patienten leiden an Magersucht, andere an Bulimie. Auch das gleichzeitige Auftreten der beiden Krankheitsbilder ist möglich: Viele Magersüchtige leiden nach langen Hungerphasen an Heißhungerattacken und möchten zugeführte Kalorien sofort wieder loswerden, da eine Gewichtszunahme eine Niederlage bedeuten würde. Sowohl bei Burnout als auch bei Essstörungen dominiert dieses Gefühl des Versagens. Dieses kann nur durch mehr und mehr Kontrolle kompensiert werden. Bei der Behandlung muss es daher darum gehen, den Zwang, den sich die Betroffenen zumuten,  zu durchbrechen. (Quelle: https://www.burnout.info/wissenswertes/burnout-und-essstoerungen-die-sucht-nach-kontrolle-17275/).  Essstörungen gehen auch häufig mit Beziehungsstörungen oder Ablösungsproblemen einher, so dass es in der Behandlung zumeist auch darum geht innere und äußere Konflikte wahrzunehmen und zu bearbeiten. 
Mein Behandlungskonzept für Essstörungen orientiert sich an der Fokalen psychodynamischen Psychotherapie nach Friedrich et al. 2014 (Wirksamkeitsnachweis siehe ANTOP Studie von Zipfel et al. 2014).